„Als ob man irgendwann etwas geworden ist, und damit hat es sich dann.“ Mit einem dieser ersten Sätze ihrer Biografie hatte Michelle Obama meine Aufmerksamkeit. Das Werden geht immer weiter – auch, wenn es manchmal anstrengend ist. Die als First Lady bekannte gewordene Mrs Obama hat das für sich erkannt und zieht damit den roten Faden durch ihre Lebensgeschichte. Chronologisch erzählt Michelle Obama ihren „Werdegang“, von der Kindheit in Chicago bis zur Zeit unmittelbar nach Ende der zweiten Amtszeit ihres Ehemanns als Präsident der Vereinigten Staaten. Und es ist einfach „schön“, diese Geschichte zu lesen: Wie sie auf all ihre Herausforderungen und Erfolge blickt, wie sie ihre Entscheidungen reflektiert und ihre eigene Entwicklung anerkennt. Es ist die Geschichte einer schwarzen Frau in den USA, die zielstrebig, ehrgeizig, diszipliniert, aber auch sehr demütig, sehr menschlich, sehr nahbar wirkt. Wahnsinnig inspirierend.
Eine Sache aus dem Buch ist besonders hängen geblieben: Für ihr persönliches Weiterkommen im Leben, besonders in der Rolle, die ihr als Frau zugeschrieben wird, hat Michelle Obama an einem bestimmten Punkt erkannt, dass es wichtig ist, sich Unterstützung zu holen: Sie hat einen Koch eingestellt – lange bevor ihr Ehemann Präsident wurde. Was vielleicht erstmal dekadent wirkt, ist im Buch wunderbar erklärt: Wer weiterkommen will, sich auf seine „Kernaufgaben“ konzentrieren will, muss outsorcen. Und: Gut für sich zu sorgen, in diesem Fall, sich gut zu ernähren, ist wichtig, wenn man langfristig und nachhaltig erfolgreich sein will. Es sind genau solche kleinen Dinge, die Mrs Obama deshalb für mich zu einem wahren Vorbild machen.
